{"news":[{"uid":4776,"title":"So l\u00e4uft\u2019s ab: Das grosse Finale","teasertext":"Im vierten Teil unserer Reise durch das Olympiaden-Jahr erleben wir, wie die Finalistinnen und Finalisten der Chemie- und Geographie-Olympiaden im Labor mitmischen oder Stadtviertel neu planen.","short":"Wer es ins Finale einer Wissenschafts-Olympiade schafft, hat schon einen weiten Weg hinter sich: Pr\u00fcfungen, Lager, Workshops\u2026 F\u00fcr die einen ist das Finale der kr\u00f6nende Abschluss ihrer Teilnahme am nationalen Wettbewerb, f\u00fcr die anderen ist es der Beginn eines internationalen Abenteuers. Im vierten Teil unserer Reise durch das Olympiaden-Jahr erleben wir, wie die Finalistinnen und Finalisten der Chemie- und Geographie-Olympiaden im Labor mitmischen oder Stadtviertel neu planen.","body":"

Theorie und Praxis<\/h2>\r\n

\u201cWer von euch hat denn schonmal was von Koordinationschemie geh\u00f6rt?\u201d, fragt Prof. em. Antonio Togni. Es ist ein Dienstagmorgen im April und auf dem Campus H\u00f6nggerberg der ETH Z\u00fcrich scheint die Sonne, wovon man im fensterlosen H\u00f6rsaal allerdings nicht viel merkt. Togni rechnet nicht mit vielen erhobenen H\u00e4nden, denn vor ihm sitzen nicht Studierende, sondern Mittelsch\u00fclerinnen und Mittelsch\u00fcler. Da er an der Ausbildung von Lehrpersonen beteiligt ist, weiss er, dass im Unterricht f\u00fcr dieses Thema selten Zeit bleibt. Als dann doch einige Jugendliche die H\u00e4nde heben, nickt er anerkennend. <\/p>\r\n

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Der Emeritus h\u00e4lt jedes Jahr eine Vorlesung f\u00fcr die Finalistinnen und Finalisten der Chemie-Olympiade und beantwortet in der Pause ihre neugierigen Fragen. <\/p>\r\n

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\u201cDie Chemie-Olympiade ist eine sehr wichtige Initiative, um schweizweit junge Enthusiasten in der Chemie zu f\u00f6rdern\u201d, findet er.<\/p>\r\n

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Wer am Finale der Chemie-Olympiade teilnimmt, hat schon viel gelernt. Die besten Teilnehmenden der ersten Runde im September bereiten sich an der Universit\u00e4t Basel auf die zweite Runde im Januar vor. Wer sich dort f\u00fcrs Finale qualifiziert, kann w\u00e4hrend zwei Wochenenden an der Universit\u00e4t Z\u00fcrich und der EPFL \u00fcben. \u201cDie Leute sind super sympathisch, man lernt zusammen und das Erlebnis ist einfach cool\u201d, sagt Nancy vom Coll\u00e8ge de Gambach in Freiburg, die dieses Jahr im Finale ist, nachdem sie es letztes Jahr immerhin bis zur zweiten Runde geschafft hat. Am Finale selbst, das eine Woche dauert, wird dann nochmal drei Tage trainiert, bevor am Donnerstag die theoretische und die praktische Pr\u00fcfung anstehen. \"\"\"\"\"\"<\/p>\r\n

Organisiert wird all das von Freiwilligen, meist von Studierenden, die vor ein paar Jahren selbst noch teilgenommen haben. Dieses Jahr ist der 22-j\u00e4hrige Yannik zum ersten Mal f\u00fcr das Finale verantwortlich, nachdem er letztes Jahr von seinem Vorg\u00e4nger instruiert wurde. <\/p>\r\n

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Er und die anderen Freiwilligen k\u00fcmmern sich nicht nur darum, dass die Teilnehmenden etwas lernen, sondern auch um Schlafpl\u00e4tze in der Jugendherberge, Mittagessen in der Mensa und Sicherheit im Labor. Als am Dienstagnachmittag das erste Praktikum der Woche ansteht, achten die Freiwilligen genau darauf, dass niemand das Labor ohne Schutzbrille und Labormantel betritt. Die selbst mitgebrachten Kittel erz\u00e4hlen Geschichte \u00fcber die Teilnehmenden, die sie tragen: <\/p>\r\n

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Auf Luis\u2019 R\u00fccken sind l\u00e4chelnde Molek\u00fcle zu sehen, die eine Freiwillige bei seiner letzten Teilnahme hinterlassen hat. <\/p>\r\n

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Ruben, der einzige Berufssch\u00fcler im Finale, sticht aus dem vielen Weiss mit einem grauen Zweiteiler hervor, mit dem Logo der Lonza, wo er seine Lehre macht. <\/p>\r\n

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Giulio und Carl-Philipps Laborm\u00e4ntel tragen das Logo der Internationalen Chemie-Olympiade 2024 in Saudi-Arabien, f\u00fcr die sie sich letztes Jahr qualifiziert haben. <\/p>\r\n

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Wer dieses Jahr Gold gewinnt, darf an der IChO 2025 in den Vereinigten Arabischen Emiraten teilnehmen. \u201cDer Druck ist da, es nochmal zu schaffen, aber wenn\u2019s nicht sein soll, soll\u2019s nicht sein\u201d, meint Carl-Philipp. \u201cIch finde die Chemie-Olympiade ist einfach super interessant, weil man so viele neue Sachen lernen kann\u201d, meint Carl-Philipp. Vor allem \u00fcber Reaktionen, die auch f\u00fcr Anwendungen, beispielsweise in der Medizin, relevant seien.  \"\"<\/p>\r\n

So l\u00e4uft\u2019s ab: Im Schuljahr 2024\/2025 machen sich einmal mehr tausende junge Talente aus der ganzen Schweiz auf eine Reise, deren Dauer und Ausgang unbekannt ist: Die Teilnahme an einer Wissenschafts-Olympiade.  In einer Artikelserie begleiten wir deren Ablauf, von der ersten Runde (mehr dar\u00fcber im ersten Teil<\/a>) \u00fcber Trainings und zweite Runden (in zweiten<\/a> und dritten<\/a> Teil) bis hin zum nationalen Finale und dem internationalen Wettbewerb. W\u00e4hrend jeder Phase erleben die Teilnehmenden fachliche F\u00f6rderung und soziale Begegnungen. Ein Blick hinter die Kulissen unserer Anl\u00e4sse zeigt das freiwillige Engagement, das all das m\u00f6glich macht. <\/p>\r\n\r\n

\u201cIm Experiment heute geht\u2019s um chemische Kinetik, also um Reaktionen und wie, vor allem wie schnell, diese ablaufen\u201d, erkl\u00e4rt Silas, der Freiwillige, der am Dienstag f\u00fcr das Praktikum zust\u00e4ndig ist. <\/p>\r\n