Vom 21. bis 26. April nahmen 20 Gymnasiast*innen und Berufslernende am Finale der Schweizer Chemie-Olympiade teil. In den Labors der ETH Zürich experimentierten sie um die Wette. Vier Schweizer*innen und vier Liechtensteiner*innen haben Tickets in die Vereinigten Arabischen Emirate gewonnen. Sie werden ihre Länder im Juli an der Internationalen Chemie-Olympiade vertreten.
Ruben Locher (links) und Stanisław Bektaş. (Quelle: Chemie-Olympiade)
Carl-Philipp Cachej (links) und Maya Post. (Quelle: Chemie-Olympiade)
Silber ging an (oben von links nach rechts) Jaël Suter, Jingyao (Nancy) Han, Alexander Yevsikov und David Reichmuth. Bronze ging an (unten von links nach rechts) Marc Merz, Eric Lüscher, Yuxiang (Apollo) An und Luis Gördes. (Quelle: Chemie-Olympiade)
Leonhard Mayer, Viola von Loesch, Giulio Vogt (alle Gold Liechtenstein) und Niklas Neusüss (rechts, Silber Liechtenstein) nach der Preisverleihung... (Quelle: Lara Gafner, Wissenschafts-Olympiade)
... David Hasler (auch Gold Liechtenstein) war da schon wieder in Bern am Finale der Biologie-Olympiade. (Quelle: Chemie-Olympiade)
Fragen nach der Vorlesung von Prof. em. Antonio Togni. (Quelle: Lara Gafner, Wissenschafts-Olympiade)
Besuch bei Merck am Freitag. (Quelle: Chemie-Olympiade)
Grosse Freude bei Carl-Philipp Cachej (oben), Stanisław Bektaş (unten) und Ruben Locher (vorne von hinten) während der Preisverleihung: Alle drei qualifizieren sich zum zweiten Mal für die Internationale Chemie-Olympiade. (Quelle: Lara Gafner, Wissenschafts-Olympiade)
Demonstration eines Experiments. (Quelle: Lara Gafner, Wissenschafts-Olympiade)
Silas Waldvogel, Volunteer der Chemie-Olympiade und ETH-Student, hilft bei der Analyse von Labordaten. (Quelle: Lara Gafner, Wissenschafts-Olympiade)
Diese Schweizer*innen haben Gold gewonnen:
Ruben Locher, Berufsfachschule Oberwallis (VS)
Stanisław Bektaş, International School of Schaffhausen (SH)
Carl-Philipp Cachej, MNG Rämibühl (ZH)
Maya Post, Kantonsschule Hohe Promenade (ZH)
Ruben Locher, der bei der Lonza zum Chemielaboranten ausgebildet wird, schaffte es als einziger Berufsschüler im Finale auf den ersten Platz.
Erfolgssträhne für Laboranten bei den Wissenschaft-Olympiaden: Am vergangenen Wochenende belegten Ruben Locher und Raphael Burgener (Berufsfachschule Oberwallis/Lonza) die ersten Ränge in Chemie und Biologie. Im März gewannen in Physik zwei Laboranten Gold (Technische Berufsschule Zürich/Paul Scherrer Institut).
Alle vier Gold-Gewinner*innen erhalten den mit 500 Franken pro Person dotierten Förderpreis der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft und einen Platz an der Internationalen Chemie-Olympiade (IChO). Ruben Locher, Stanisław Bektaş und Carl-Philipp Cachej werden bereits zum zweiten Mal für die Chemie in die Wüste reisen: Sie waren letztes Jahr an der IChO in Saudi-Arabien dabei.
Neben den vier Goldmedaillen wurden auch je vier Silber- und Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste unten).
Eintauchen ins Lieblingsfach
Als die 20 Finalist*innen der Chemie-Olympiade am Ostermontag den Campus Hönggerberg der ETH Zürich betraten, hatten sie schon einen langen Weg hinter sich. Zusammen mit rund 800 anderen Jugendlichen hatten sie im Herbst an der ersten Runde des Wettbewerbs teilgenommen und im Januar an der Universität Bern die zweite Runde bestanden. Während mehrerer Vorbereitungswochenenden an der EPFL und den Universitäten Basel und Zürich waren sie weit über den normalen Schulstoff hinaus in ihr Lieblingsfach eingetaucht. “Die Leute sind super sympathisch und man lernt zusammen, es ist vor allem die Erfahrung, die cool ist”, so die Freiburger Silber-Gewinnerin Nancy.
Silas Waldvogel, Volunteer der Chemie-Olympiade und ETH-Student, erklärt ein Laborpraktikum, das während der Finalwoche durchgeführt wurde (auf Englisch).
In der Woche nach Ostern fand dann das Finale statt: Drei Tage lang letzte Vorbereitungen, dann am 24. April die praktische und die theoretische Prüfung. Letztere sei dieses Jahr echt schwer gewesen und habe viele mathematische Kenntnisse vorausgesetzt, erzählt Nancy. Während die Prüfungen korrigiert wurden, besuchten die Teilnehmenden am Freitag die Firma Merck in Buchs - eine von mehreren Firmen, Stiftungen und öffentlichen Partnern, die die Chemie-Olympiade finanziell unterstützen. Dazu gehört auch die Firma Bachem, deren Global Head of Recruitment Martin Geissmann den Teilnehmenden am Finale Einblicke in Berufsperspektiven präsentierte. “Bei Bachem brauchen wir gute Chemikerinnen und Chemiker, daher unterstützen wir auch gerne ein solches Angebot für Jugendliche, die sich in Chemie besonders engagieren wollen", so Geissmann.
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Liechtenstein erstmals mit vollständiger Delegation
Liechtensteiner Schüler*innen dürfen für Auswahl und Vorbereitung an den Schweizer Wissenschafts-Olympiaden teilnehmen, reisen aber als eigene Delegation an internationale Wettbewerbe. Bisher war das Fürstentum an der IChO eher durch einzelne Schüler*innen vertreten, dieses Jahr bilden Giulio Vogt, Leonhard Mayer, David Hasler und Viola von Loesch vom Liechtensteinischen Gymnasium zum ersten Mal eine vierköpfige Delegation.
David Hasler hat sich auch als einziger Liechtensteiner für die Internationale Biologie-Olympiade qualifiziert. Um an den beiden gleichzeitig stattfindenden Schweizer Finalwochen in Chemie und Biologie teilzunehmen, pendelte er zwischen Bern und Zürich. An den freien Tagen des einen Fachs schrieb er im anderen Fach die Prüfungen. Er findet, dass es sich lohne, an mehreren Wissenschafts-Olympiaden teilzunehmen, zwei Finals gleichzeitig sei aber schon sehr anstrengend gewesen.
Giulio Vogt war letztes Jahr der einzige Liechtensteiner an der IChO. “Die Erfahrung war grossartig, nicht nur wegen der Chemie, sondern auch wegen des Austauschs mit Gleichgesinnten aus aller Welt.” Er sei motiviert, dieses Jahr noch mehr zu lernen, um sich an der IChO zu verbessern, aber auch, um sich auf sein Studium an der ETH Zürich vorzubereiten. “Die Chemie-Olympiade kann einen echt motivieren, eine Karriere in der Wissenschaft zu verfolgen”, findet er.
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Elf Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager und Prüfungen für über 9'000 Talente in Astronomie, Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren. Die besten Teilnehmenden vertreten die Schweiz an internationalen Wettbewerben.
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