27.04.2022

Medienmitteilung

Nachwuchswissenschaftler forschen sich an der Chemie-Olympiade aufs Podest

Vom 18. bis 23. April liessen 18 Teenager an der ETH Zürich die Bunsenbrenner flackern. Die Champions der Schweizer Chemie-Olympiade hatten sich gegen ursprünglich über 400 Teilnehmende durchgesetzt. Während des einwöchigen nationalen Finals kämpften sie um die Podestplätze. Die Gewinner der vier Goldmedaillen dürfen im Juli an der Internationalen Chemie-Olympiade teilnehmen:

Vom 18. bis 23. April liessen 18 Teenager an der ETH Zürich die Bunsenbrenner flackern. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)

V. l. n. r.: Cédric Baerlocher Aguilar, Yannik Straumann, Silas Waldvogel und Thomas Zaugg mit Goldmedaillen. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)

Alena Zenhäusern mit Silbermedaille (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)

Ankit Singhal mit Silbermedaille. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)

David Kessler mit Silbermedaille. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)

Sabine Neuhaus (SIlber) und Gundeep Singh (Bronze) im Labor-Outfit. (Bild: Chemie-Olympiade)

V. l. n. r.: Maren Sierck, Leana Roth und Julian Rupp mit Bronzemedaillen (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)

Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)

  • Silas Waldvogel, Kantonsschule Schaffhausen (SH)
  • Yannik Straumann, Berufsbildungszentrum Baselland (BL)
  • Cédric Baerlocher Aguilar, Gymnasium Burgdorf (BE)
  • Thomas Zaugg, Gymnasium Kirchenfeld (BE)

 

Ausserdem wurden vier Silber- und drei Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste).

 

Rätsel und Reaktionen

Wer an der Chemie-Olympiade eine Medaille gewinnen will, muss theoretisch und praktisch fit sein. Die Theorieaufgaben seien jeweils schwierig, erzählt der erstplatzierte Silas, aber es mache Spass zu sehen, welche Überlegungen dahinterstecken. «Es ist ein bisschen wie Sudoku», fügt er hinzu. Bei der praktischen Prüfung werden den Teilnehmenden beispielsweise verschiedene Substanzen zur Verfügung gestellt, aus denen sie ein bestimmtes Produkt synthetisieren müssen. Dies war die Lieblingsaufgabe von Yasmina, die nach der Schule molekulare Biotechnologie in Heidelberg studieren will. Nach viel theoretischer Vorbereitung habe es Spass gemacht, endlich im Labor zu stehen.

 

Feuer und Flamme für die Chemie

Erneuerbare Energien gegen den Klimawandel, Medikamente gegen Krankheiten… In der Chemie stecken viele Lösungen für praktische Probleme. «Chemie kann zum Beispiel helfen, neue Techniken zur Energiespeicherung zu finden», erklärt der Teilnehmer Ethan, der an dem Fach vor allem die Vielfalt liebt. Auch Silas stimmt zu, dass es in der Chemie viel zu entdecken gibt. So viel, dass man sich spezialisieren müsse: «Wer alles weiss, weiss nichts.» Seine erste Anmeldung für die Chemie-Olympiade geschah eher auf gut Glück. «Das hat dann irgendwie ein Feuer entfacht!», erzählt Silas. Heute steckt er nicht nur voller Begeisterung für das Fach, sondern auch voller Lob für die Freiwilligen der Chemie-Olympiade, die die jungen Talente über den Schulstoff hinaus unterrichten.

 

Dreiländereck statt China

Im Juli wartet auf die vier Gewinner schon die nächste Herausforderung: Die Internationale Chemie-Olympiade. Der Grossanlass wird vom diesjährigen Gastgeberland China aufgrund der Pandemie online organisiert. Statt nach Tianjin reist das Schweizer Team an den Bodensee, um von dort aus gemeinsam mit den deutschen und österreichischen Teams am Wettbewerb teilzunehmen. Dass die internationale Olympiade zum dritten Mal in Folge online geht, findet Silas schade, aber auch gerechtfertigt. Er freut sich darauf, noch mehr zu lernen, macht sich aber keinen Druck, eine weitere Medaille zu gewinnen. «Ich bin bisher zufrieden mit meiner Leistung», sagt er, «alles darüber hinaus ist ein Bonus!». 2023 wird die Internationale Chemie-Olympiade übrigens zum ersten Mal in der Schweiz zu Gast sein.

 

Rangliste

Rang

Vorname

Nachname

Schule

Kanton

1. Gold Silas Waldvogel Kantonsschule Schaffhausen SH
2. Gold Yannik Straumann Berufsbildungszentrum Baselland BL
3. Gold Cédric Baerlocher Aguilar Gymnasium Burgdorf BE
4. Gold Thomas Zaugg Gymnasium Kirchenfeld BE
5. Silber Ankit  Singhal International School Basel BL
6. Silber Sabine Neuhaus Berufsfachschule Oberwallis VS
7. Silber David Kessler Gymnasium Immensee SZ
8. Silber Alena Zenhäusern Kollegium Spiritus Sanctus VS
9. Bronze Maren  Sierck Gymnasium Biel-Seeland BE
10. Bronze Gundeep  Singh Kantonsschule Olten SO
11. Bronze Julian Rupp Kollegium Spiritus Sanctus VS
12. Bronze  Leana Roth Kantonsschule Olten SO
* Ethan Sebastian Kantonsschule Wettingen AG
* Kai  Nebel Kantonsschule Olten SO
* Shrutika Ravi Institut International de Lancy GE
* Sombrata Biswas Swiss International School Zürich ZH
* Thor Müller Deutsche Schule Genf GE
* Yasmina Stolber SIS Swiss International School Basel BS

* Alphabetische Reihenfolge

Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend.  Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.

 

Links

 

Bilder

Zur freien Verwendung mit Quellenangabe. Download am Ende des Beitrags via Button. Weitere Bilder erhalten Sie auf Anfrage.

 

Kontakt

Lara Gafner

Medienverantwortliche

Wissenschafts-Olympiade
Universität Bern

Hochschulstrasse 6

3012 Bern

+41 31 684 35 26

l.gafner@olympiad.ch

Weitere Artikel

Verband

Mathematik

Schweizer Bestleistung an Europäischer Mathe-Olympiade der Frauen

Junge Mathematikerinnen in ihrer Begabung fördern und mit Gleichgesinnten und Vorbildern vernetzen - das ist das Ziel der European Girls’ Mathematical Olympiad. Vom 11. bis 17. April fand die 13. EGMO in Georgien statt. Drei der vier Schweizer Teilnehmerinnen wurden mit Bronze ausgezeichnet.

Linguistik

Sprachbegeisterte Jugendliche gewinnen dritte Schweizer Linguistik-Olympiade

Fast 80 Jugendliche haben Anfang März am Finale der dritten Schweizer Linguistik-Olympiade teilgenommen - nun stehen die Resultate fest. Für die vier Gewinnerinnen und Gewinner der Goldmedaillen geht das Abenteuer damit erst so richtig los.

Mathematik

Schweizer Mathematik-Olympiade: Medaillen für schlaue Köpfe

Am 6. April wurden die besten Mathematikerinnen und Mathematiker der Schweizer und Liechtensteiner Mittelschulen ausgezeichnet. Gold ging an Andrej Ševera vom Collège Voltaire (GE) und an Felix Xu von der Kantonsschule Wettingen (AG). Ausserdem wurden vier Silber- und sechs Bronzemedaillen verliehen

Chemie

Medaillen dank guter Chemie

Zwölf experimentierfreudige Jugendliche wurden am 6. April beim Finale der Chemie-Olympiade mit Medaillen ausgezeichnet. Vier Schweizer und ein Liechtensteiner haben sich für die Internationale Chemie-Olympiade (IChO) in Saudi-Arabien qualifiziert.

Biologie

Die Olympiade des Lebens

Vom 02. bis 07. April fand an der Universität Bern das Finale der Schweizer Biologie-Olympiade statt. 20 naturwissenschaftliche Talente sezierten Krabben, manipulierten Gene und pipettierten um die Wette, um sich Medaillen und Tickets nach Kasachstan zu sichern.

Mathematik

Schweiz gewinnt französischsprachige Mathematik-Olympiade

Am vergangenen Wochenende fand zum fünften Mal die französischsprachige Mathematik-Olympiade (OFM) statt. Dreizehn Länder aus der Frankophonie waren mit ihren jungen Mathetalenten mit dabei. Der Gesamtsieg ging an das Schweizer Team, dessen Mitglieder ganze zwölf Medaillen holten.