"Die Erfahrung ist wertvoll, um zu lernen und Kontakte zu knüpfen" - Josephine Pratiwi über die Chemie-Olympiade
Josephine Pratiwi wuchs zwischen Asien und Europa auf und zog mit 14 Jahren in die Schweiz. Als Gymnasiastin in Morges nahm sie 2010 an der ersten Runde der Mathematik-Olympiade teil. Bei der Chemie-Olympiade 2013 gewann sie eine Goldmedaille und qualifizierte sich für die internationale Runde in Moskau. Danach studierte sie Materialwissenschaften an der EPFL. Heute arbeitet sie als Nachhaltigkeitsberaterin für Quantis in Zürich. Nebenbei ist sie als Coach für nachhaltige Führung und als Triathletin tätig.
Quelle: Josephine Pratiwi
Wie haben Sie von der Wissenschafts-Olympiade erfahren?
Den Weg zur Wissenschafts-Olympiade habe ich über andere mathematische Wettbewerbe gefunden. Ich habe am Känguru der Mathematik teilgenommen, als ich in Cambridge (UK) zur Schule ging. Dieser Wettbewerb, der im Lehrplan vorgesehen war, hat mir Lust auf weitere Herausforderungen gemacht. Als ich in die Schweiz kam, führte mich dieses Interesse zu den an der EPFL organisierten Mathematikspielen, wo ich von der Mathematik- und später der Chemie-Olympiade hörte.
Haben Sie vor dem Finale an Trainingswochenenden teilgenommen? Wenn ja, welche Erinnerungen haben Sie daran?
Ich habe an Trainingswochenenden teilgenommen, und obwohl meine Erinnerungen mittlerweile etwas verschwommen sind, haben diese einen positiven Eindruck hinterlassen. Das Vorbereitungswochenende in Zürich war mein erster Aufenthalt in der Deutschschweiz, das hat mich inspiriert, diese Region kennenzulernen. Bei den Anlässen hatte ich die Möglichkeit, Universitätslabore zu besichtigen und Zeit mit anderen Chemiebegeisterten zu verbringen. Diese Erfahrung hat meine Liebe zum gemeinsamen Lernen und zur Wissenschaft gefestigt und mich in meinem Wunsch bestärkt, etwas Naturwissenschaftliches zu studieren.
Was würden Sie zu einer Lehrperson sagen, die zögert, ihre Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an einer Olympiade zu ermutigen?
Die Teilnahme an der Olympiade zu fördern, ist sehr empfehlenswert. Dieses Abenteuer führt die Schülerinnen und Schüler über den Lehrplan hinaus und ermöglicht Entdeckungen und Begegnungen. Eine Lehrperson, die das unterstützt, trägt direkt zur Entfaltung der Schülerinnen und Schüler bei und hilft ihnen, ihr Potenzial zu erforschen und auszuschöpfen. Die Erfahrung ist wertvoll, um zu lernen und Kontakte zu knüpfen.
Haben Sie noch Kontakt zur Chemie-Olympiade?
Ich bleibe bis heute mit einigen Personen von der internationalen Olympiade in Verbindung. Kürzlich habe ich bei einem Treffen für ehemalige Finalistinnen und Finalisten der Schweizer Chemie-Olympiade Teilnehmende aus anderen Jahren kennengelernt. Solche Kontakte sind zwar eher sporadisch, aber durch den spannenden Austausch rund um die Wissenschaft sehr bereichernd.