Nachwuchswissenschaftler forschen sich an der Chemie-Olympiade aufs Podest
Vom 18. bis 23. April liessen 18 Teenager an der ETH Zürich die Bunsenbrenner flackern. Die Champions der Schweizer Chemie-Olympiade hatten sich gegen ursprünglich über 400 Teilnehmende durchgesetzt. Während des einwöchigen nationalen Finals kämpften sie um die Podestplätze. Die Gewinner der vier Goldmedaillen dürfen im Juli an der Internationalen Chemie-Olympiade teilnehmen:
[Translate to English:] Vom 18. bis 23. April liessen 18 Teenager an der ETH Zürich die Bunsenbrenner flackern. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)
[Translate to English:] V. l. n. r.: Cédric Baerlocher Aguilar, Yannik Straumann, Silas Waldvogel und Thomas Zaugg mit Goldmedaillen. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)
[Translate to English:] Alena Zenhäusern mit Silbermedaille (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)
[Translate to English:] Ankit Singhal mit Silbermedaille. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)
[Translate to English:] David Kessler mit Silbermedaille. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)
[Translate to English:] Sabine Neuhaus (SIlber) und Gundeep Singh (Bronze) im Labor-Outfit. (Bild: Chemie-Olympiade)
[Translate to English:] V. l. n. r.: Maren Sierck, Leana Roth und Julian Rupp mit Bronzemedaillen (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)
[Translate to English:] Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren. (Bild: Mirjam Sager, Wissenschafts-Olympiade)
Ausserdem wurden vier Silber- und drei Bronzemedaillen verliehen (siehe Rangliste).
Rätsel und Reaktionen
Wer an der Chemie-Olympiade eine Medaille gewinnen will, muss theoretisch und praktisch fit sein. Die Theorieaufgaben seien jeweils schwierig, erzählt der erstplatzierte Silas, aber es mache Spass zu sehen, welche Überlegungen dahinterstecken. «Es ist ein bisschen wie Sudoku», fügt er hinzu. Bei der praktischen Prüfung werden den Teilnehmenden beispielsweise verschiedene Substanzen zur Verfügung gestellt, aus denen sie ein bestimmtes Produkt synthetisieren müssen. Dies war die Lieblingsaufgabe von Yasmina, die nach der Schule molekulare Biotechnologie in Heidelberg studieren will. Nach viel theoretischer Vorbereitung habe es Spass gemacht, endlich im Labor zu stehen.
Feuer und Flamme für die Chemie
Erneuerbare Energien gegen den Klimawandel, Medikamente gegen Krankheiten… In der Chemie stecken viele Lösungen für praktische Probleme. «Chemie kann zum Beispiel helfen, neue Techniken zur Energiespeicherung zu finden», erklärt der Teilnehmer Ethan, der an dem Fach vor allem die Vielfalt liebt. Auch Silas stimmt zu, dass es in der Chemie viel zu entdecken gibt. So viel, dass man sich spezialisieren müsse: «Wer alles weiss, weiss nichts.» Seine erste Anmeldung für die Chemie-Olympiade geschah eher auf gut Glück. «Das hat dann irgendwie ein Feuer entfacht!», erzählt Silas. Heute steckt er nicht nur voller Begeisterung für das Fach, sondern auch voller Lob für die Freiwilligen der Chemie-Olympiade, die die jungen Talente über den Schulstoff hinaus unterrichten.
Dreiländereck statt China
Im Juli wartet auf die vier Gewinner schon die nächste Herausforderung: Die Internationale Chemie-Olympiade. Der Grossanlass wird vom diesjährigen Gastgeberland China aufgrund der Pandemie online organisiert. Statt nach Tianjin reist das Schweizer Team an den Bodensee, um von dort aus gemeinsam mit den deutschen und österreichischen Teams am Wettbewerb teilzunehmen. Dass die internationale Olympiade zum dritten Mal in Folge online geht, findet Silas schade, aber auch gerechtfertigt. Er freut sich darauf, noch mehr zu lernen, macht sich aber keinen Druck, eine weitere Medaille zu gewinnen. «Ich bin bisher zufrieden mit meiner Leistung», sagt er, «alles darüber hinaus ist ein Bonus!». 2023 wird die Internationale Chemie-Olympiade übrigens zum ersten Mal in der Schweiz zu Gast sein.
Rangliste
Rang
Vorname
Nachname
Schule
Kanton
1. Gold
Silas
Waldvogel
Kantonsschule Schaffhausen
SH
2. Gold
Yannik
Straumann
Berufsbildungszentrum Baselland
BL
3. Gold
Cédric
Baerlocher Aguilar
Gymnasium Burgdorf
BE
4. Gold
Thomas
Zaugg
Gymnasium Kirchenfeld
BE
5. Silber
Ankit
Singhal
International School Basel
BL
6. Silber
Sabine
Neuhaus
Berufsfachschule Oberwallis
VS
7. Silber
David
Kessler
Gymnasium Immensee
SZ
8. Silber
Alena
Zenhäusern
Kollegium Spiritus Sanctus
VS
9. Bronze
Maren
Sierck
Gymnasium Biel-Seeland
BE
10. Bronze
Gundeep
Singh
Kantonsschule Olten
SO
11. Bronze
Julian
Rupp
Kollegium Spiritus Sanctus
VS
12. Bronze
Leana
Roth
Kantonsschule Olten
SO
*
Ethan
Sebastian
Kantonsschule Wettingen
AG
*
Kai
Nebel
Kantonsschule Olten
SO
*
Shrutika
Ravi
Institut International de Lancy
GE
*
Sombrata
Biswas
Swiss International School Zürich
ZH
*
Thor
Müller
Deutsche Schule Genf
GE
*
Yasmina
Stolber
SIS Swiss International School Basel
BS
* Alphabetische Reihenfolge
Die Wissenschafts-Olympiade fördert Jugendliche, weckt wissenschaftliche Begabungen und Kreativität und beweist: Wissenschaft ist spannend. Zehn Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Linguistik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.
Teenager gewinnen Tickets nach Thailand mit Feldarbeit im Wohnquartier
Flüsse und Hauptstädte auswendig lernen? Darum geht es bei der Geographie-Olympiade nicht. Die Jugendlichen, die am zehnten Finale teilnahmen, schrieben über Wirtschaftsgeographie, interpretierten Grafiken zu Meeresströmungen oder planten die autofreie Zukunft eines Berner Stadtteils.
Vom 19. bis zum 24. August fand in der Nähe von Dublin die Internationale Geographie-Olympiade statt. Die vier Schweizer Geographie-Genies gewannen zwei Bronzemedaillen und einen Preis für ihre Recherche zum Dorf Brienz (GR), das wegen drohender Bergstürze immer wieder in den Schlagzeilen landet.